Das Kryptowährungen in Russland schon lange einen hohen „Graumarkt“-Status haben – es kommen nicht wenige Krypto-Scams und „Kryptogeld-Drehmaschinen aus dem Gebiet der einstigen Sowjetunion – ist mittlerweile auch der russischen Regierung um Präsident Wladimir Putin nicht entgangen.
Mit seinem neuen Regierungschef Michail Mischustin, dem ehemaligen Vorsitzenden der russischen Steuerbehörde, hat Putin nun einen Steuer-Hardliner zum Ministerpräsidenten berufen, dem Bitcoin & Co. schon lange ein Dorn im Auge sind!
Von Liss Heller, Heller Consult

Wir werden Kryptowährungen konsequent besteuern!
Das ist die unmissverständliche Ankündigung von Michail Mischustin im Bezug auf Bitcoin und sämtliche Altcoins.
Im Originaltext formuliert das der neue Regierungschef Russlands im Forbes-Interview folgendermaßen:
Ich bin der Überzeugung, dass solche Handlungen (im Klarttext: jegliche Verwendung von Kryptowährungen) konsequent besteuert werden müssen und dass wir alle ökonomischen Konsequenzen der Nutzung von Kryptowährungen korrekt einzuschätzen haben.
Auch die Staatsduma ist nicht untätig. So kündigte zum Beispiel der Vorsitzende des Komitees zu Finanzmärkten an, ein baldiges Kryptogesetz zu verabschieden!
In Russland hat die bisher geglaubte „Teilanonymität“ der Kryptowährungen dazu beigetragen, dass ein Wildwuchs an Steuerhinterziehung, Kryptowährungs-Betrugssystemen und eine starke Manipulationstätigkeit auf den Kryptomärkten und -börsen entstanden sind. Auch ein kräftiges „Pump & Dump“-Abzockerbusiness mittels fast täglich auf den Markt geworfenen neuen und meist wertlosen Tokens und Coins hat dem Ruf von Kryptowährungen in Russland vor allem in Regierungskreisen enorm geschadet! Und dass man Kryptotransaktionen nicht nachverfolgen kann, hat sich spätestens dann als gefährlicher Trugschluss herausgestellt, wenn Staaten (wie jetzt zB. Russland) anfangen, sich mit der Blockchaintechnologie zu beschäftigen.
„Damit ist jetzt Schluß!“, das hat der neue Ministerpräsident Russlands mit seinen Aussagen klargemacht und andere Staaten werden diesem Beispiel folgen, wie es die EU bereits mit ihrer 5. Geldwäscherichtlinie Anfang Jänner getan hat.
Auch die Pläne für eine eigene staatliche, russische Kryptowährung in Form eines Stable-Coins liegen damit auf Eis. Mischustin sprach sich dagegen aus.
Man wird sehen, was diese Entwicklung auch weltweit für die Kryptobranche bedeuten wird. Eines ist aber jetzt schon sicher: Jeder, der mit Kryptowährungen zu tun hat, ist gut beraten, sich über die steuerlichen Konsequenzen seiner Tätigkeit zu informieren.
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